Am 1. Mai öffnet die Ausstellung rings um die Luftfahrt in der Stadt am neuen Standort. Zum Start gibt es ein kleines Fest.
Für die Geschichte von Ludwigsfelde und der Luftfahrt in der Stadt hat sich Christian Tepper schon seit seinem 14. Lebensjahr interessiert. Dass er zusammen mit seiner Frau Lisa im Verein Luftfahrt- und Entwicklungsgeschichte Ludwigsfelde inzwischen eine beachtliche Ausstellung vorweisen kann, hat für Gleichgesinnte einen riesigen Vorteil. Denn am 1. Mai öffnet in der Nikolaus-Otto-Straße 7 die Dauerausstellung, die nicht allein die Motorentechnik, sondern auch alles herum mit berücksichtigt.
Keine Details ausgeklammert
Neben raren Flugzeugtriebwerken, die auch immer eine geschichtliche Verbindung zur Stadt Ludwigsfelde haben, sind auch dazugehörige Aspekte wie die tausenden Zwangsarbeiter in der Nazizeit nicht ausgeklammert. Doch der Rahmen wird sogar noch weiter gefasst. Eine angedeutete Werkstatt zeigt die Produktionsbedingungen anhand der damalig verwendeten Werkzeuge, einer historischen Drehbank und originalen Bauzeichnungen. Ein weiterer Raum befasst sich mit dem Richtfunkregiment 2 „Konrad Wolf“. Dort können Besucher auch einen 90-minütigen Film zum Thema sehen.
Die Exponate, die auf den rund 300 Quadratmetern ausgestellt sind, stammen aus ganz Deutschland, wie Christian Tepper berichtet. Doch vieles kommt aus der direkten Umgebung. Da die Menschen ihn und seine Passion kennen, werde er inzwischen oft informiert, wenn Menschen bei Waldspaziergängen Metallteile finden, die von alten Flugzeugen stammen könnten. Kataloge helfen ihm dann, die Teile zuzuordnen. Manches sammelt er auch selbst, wenn er mit dem Hund draußen unterwegs ist. „Dann kann es schon sein, dass er wieder etwas mitbringt“, berichtet Lisa Tepper. Anderen Exponaten hingegen hat Christian Tepper über Jahre nachgespürt, bis sie an den Verein übertragen wurden, oder sie bei Haushaltsauflösungen gefunden.
Die Exponate allein würden aber die Geschichte nicht so umfänglich darstellen, wie es die Vereinsmitglieder am 1. Mai und danach tun können. In jedem Raum stehen dann Fachleute zur Verfügung, die den Gästen Wissenswertes berichten können - sei es aus der NVA-Zeit, zum ausgestellten Strahltriebwerk, das in Ludwigsfelde hergestellt werden sollte, zur fliegertechnischen Vorschule der Luftwaffe oder den vielen anderen Details zur Luftfahrtgeschichte Ludwigsfeldes.
Langfristig ist auch geplant, mit Schulen zusammenzuarbeiten, berichtet Lisa Tepper. Führungen außerhalb der Öffnungszeiten werden künftig ebenfalls möglich sein. Die sind zeitlich allein schon dadurch beschränkt, dass es ein relativ kleiner Verein ist und sie und ihr Mann berufstätig sind.
Zur Eröffnung wird mit einer Hüpfburg und Kinderschminken auch jüngeren Gästen etwas geboten. Dazu gibt es Kuchen, Backschwein und andere Leckereien. Um 15 Uhr geht es los. Geschlossen werden die Türen erst, wenn keine Besucher mehr da sind. Mehr Infos und Kontakt zum Verein gibt es auf www.luftfahrt-lu.de.